Evaluation

Der Ausspruch eines Schülers "Hey cool! Wie hast du das gemacht?" charakterisierte unsere Evaluation. Der Spruch bringt etwas auf den Punkt, was die folgenden Leitfragen nicht erschließen können: Gelungenes inhaltliches und methodisches Lernen in der Gruppe.

  1. a) Wodurch wird verstärkte Motivation erreicht?
    - Durch den Wettbewerbscharakter: beste Länderpräsentation? Bestes virtuelles Heft? Bester Wetterbericht? Bester ...,
    - durch die Selbstbestimmung des eigenen Arbeitsfeldes,
    - durch den Lehrerbeitrag, der erst bei Bedarf abgerufen wird,
    - durch die Nutzung der neuen digitalen Medien,
    - durch die Nutzung von Satellitenbildern,
    - durch aufbauendes Lernen, das anfängliche Überforderung verhindert,
    - durch das Gefühl, ein vorgegebenes Problem gelöst zu haben.

    b) Wodurch wird
    verstärkte Eigentätigkeit erreicht?
    - Durch die Expertenrolle der Schüler bei der "Länderausarbeitung",
    - durch die volle Handlungsorientierung und durch die stete Umsetzung/Anwendung der gelernten Techniken beim persönlichen Länderbeispiel unabhängig von den anderen Schülern.

    c) Wodurch wird
    verstärkte Eigenverantwortung erreicht?
    - Durch die Selbständigkeit bei der Gestaltung des selbstgewählten Landes,
    - durch die Eigeninitiative bei der Gestaltung des virtuellen Heftes im Intranet der Schule,
    - durch die Eigeninitiative bei der Gestaltung des Schaufensters (wer kommt dran?),
    - durch den breiten Spielraum zur Einbringung der eigenen Person ins Klassengeschehen.
     
  2. Woran ist die verbesserte Teamfähigkeit zu erkennen?
    - Die Kernaufgabe "Was ist anders als bei ...?" zwingt zur Zusammenarbeit mit den Mitschülern der "Nachbarländer".
    - Die Arbeit in Gruppen: Werbekampagne der "nordischen Länder" und
    - die Übernahme von Gemeinschaftsaufgaben, z.B. Gestaltung der Website des Reisebüros, Schaufenstergestaltung, Erkundung eines Besuchstermins für die Befragungen fördern die Arbeit im Team.
    Die obigen Arbeitsergebnisse lassen zwar den Grad an Teamfähigkeit erkennen, eine Verbesserung ist damit durch Fehlen einer Kontrollgruppe aber nicht messbar. 
     
  3. Welche Praxisrelevanz weist das Projekt auf?
    - Umgang mit den neuen digitalen Medien (PC, Internet, Werbung, ...),
    - Aktualitätsbezug bei den Inhalten ,
    - Reisebüro-Bezüge als Bezug zur Arbeitswelt,
    - Persönliche Urlaubserfahrung und Urlaubsvorbereitung,
    - Messprotokolle und Befragungstechniken,
    - Selbstsicherheit durch hohe Methodenkompetenz,
    - Die Schüler erkennen die Rolle der "Macher" in einem Betrieb durch
    die Methode "Lernen durch Lehren".
     
  4. Wie wird die Qualität der Lernprozesse ermittelt?
    a)
    Wie wird sie angestrebt?
    - Durch aufbauendes Lernen,
    - durch die Kernaufgabe zum Lernen durch Vergleichen: "Was ist anders als bei uns?",
    - durch die gleichwertige Beschäftigung mit Arbeitstechniken
    und fachlichen Inhalten,
    - durch den Gegensatz von global und lokal bei vielen Auswertungen,
    - durch den häufigen Wechsel von der aktuellen Sicht zur allgemein gültigen Gesetzmäßigkeit,
    - durch die Nutzung von Messprotokollen für ein naturwissenschaftliches Basisverständnis,
    - durch eine verbesserte Aufgabenstellungen nach dem Ansatz "Aufgabe = Lücke".

    b)
    Wie wird sie getestet?
    - durch Umfragen bei Schülern und Eltern (zur Freude an der Arbeit, zur Selbständigkeit, ...),
    - durch Produkte (virtuelle Hefte, Schaufensterbeitrag, Referate und Präsentationen, Beiträge zur Website) mit der Leistungsmessung über den Ansatz "Was ist anders als bei uns?",
    - durch Inhalte  mit natur-
    und kulturgeographischer Komponente,
    - durch stetes Einfordern von Transferleistungen (Nutzung von Fremdinformationen, Perspektivenwechsel),
    - durch die Notengebung:
    -- Inhalte von Lehrplan und Workshops
    -- Gestaltung der Website für das individuell gewählte Land
    -- Kompetenter Umgang mit ... (PPT, Mindmanager, Bildverarbeitung, HTML, ...)
    -- Transfer auf neues Beispiel (Übertragung vom Einzelland auf Ländergruppe)
    -- Bewertungsfähigkeit bzgl. der Ergebnisse der Mitschüler
  1. Konkrete Zusammenarbeit mit den Kollegen
    Kollegen als Experten: Fremdsprachen, Deutsch, Geschichte, Kunst
    - als Zulieferer
    - als Auftraggeber (virtuelle Reiseausarbeitung)
    - als Beurteiler
    Zusammenarbeit erfolgt
    - ohne jegliche Reibungsverluste, da inhaltliche Anbindung bereits im Lehrplan vorgesehen,
    - die Bereitschaft zur Mitarbeit ist sehr groß.
    - Die Hauptarbeit wird in der Erdkunde (neue Medien, Software, Organisation) und im Fach Deutsch (Präsentationen aller Art) geleistet
     
  2. Übertragbarkeit auf den Unterricht anderer Kollegen
    a) Das Konzept einer digitalen Basis-Website mit vorgegebener Grobstruktur, mit ihrem erweiterbaren Informations- und Aufgabenteil und dem Erfahrungsschatz eines Jahres (Chronik, etc.) geben den Fachkollegen einen zeitlichen Puffer zur Einarbeitung. Außerdem bleibt dem Kollegen bei der Umsetzung viel Freiheit für die eigene Schwerpunktsetzung.
    Die integrierten Materialangebote sind
    - Anleitungen und Beispiele zu Arbeitstechniken, zum Vergleichen, zum Methodentraining,
    - ein Aufgabenpool zu allg. Arbeitstechniken und zu Wetter und Klima,
    - Beispielhafte Softwareanwendungen (HTML, Bildverarbeitung, PowerPoint, ...),
    - Hinweise auf den Einsatz von Fachsoftware wie "Seismic", "GeoClock", "Klima", "Wetterkiste", "Wolkenbilder".

    b) Technik-Bedingungen als Arbeitsgrundlage:
    - Internetanbindung im Computerraum (mindestens 2-Platz-System),
    - Beamer im Klassenzimmer (möglichst mit Internetzugang),
    - Basis-Software genügt: Word, Excel, HTML, Bildverarbeitung, Mindmanager.

    c) Lehrplan:
    - Länderkundliche Lehrpläne sind unbefriedigend, eine Verbesserung bringt ein methodisch und organisatorisch nutzbares Szenarium wie das "Reisebüro".
    - In thematische Lehrpläne fügt sich das Szenarium "Reisebüro" mit den "Länder-Beispielen" problemlos ein.
    - "Reisebüro" sollte nur in der 7. oder 8. Jahrgangsstufe durchgeführt werden.

    d) Technik-Kompetenz:
    - Der Geographie- bzw. Deutschlehrer sollte über große Technik-Kompetenz bzgl. der neuen digitalen Medien verfügen, dies ist das eigentliche Kernproblem für die Übertragbarkeit.

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